Freitag, 27. Juni 2014

Airsoft - Pay to Win - Teil 2a - Guter Spieler, Gute Waffe - Ein persönlicher Einschub


Hallihallo,
Ich möchte aus persönlichen Interesse mal auf das Thema Waffengüte und Spielergüte bzw. der Zusammenhang dazwischen. 

Als Waffengüte definiere ich mal alles was ich vom Spieler in die Hände bekomme um damit zu spielen, also Waffe, inkl. Akku/Gas und BBs, sowie den Anbauteilen. Zwar gibt es Fälle wo man eigene BBs nutzt, aber (zumindest in meinem Fall) liefern diese selten schlechtere Ergebnisse als die normal genutzt mitgelieferten. Ähnlich würde es sich mit Akku und Optiken etc. verhalten.

Nun habe ich also ein spielfähiges Gerät in der Hand, was nicht mir gehört.

Reichweite, Sicherheitsabstand, Ansprechverhalten, Gewicht, Gewichtsverteilung, Streuung, BB Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Entfernung zur Mündung, Haltepunkt und viele andere Faktoren sind anders als ich es gewohnt bin.
Sie können besser, schlechter, gleich (im Verhältnis zu meinen Waffen) sein. Mir gefallen oder auch nicht.
Die Waffe macht mir Spaß oder auch nicht. Ich treffe damit oder auch nicht. Ich kann länger anvisieren, rum rennen, mich beliebig damit bewegen oder auch nicht.

In jedem Fall entscheide ich wenn ich mit einer Fremdwaffe (oder natürlich auch einer eigenen), ob mir das Spiel mit dieser Spaß gemacht hat.
Ich stelle die gewagte These auf, daß es Waffen gibt, die jedem oder fast jedem sehr viel Spaß machen. Diese bezeichne ich oft verallgemeinernd als "gute Waffen".
Die Genugtuung mit einer 0,5er auf 40m einen gezielten Treffer zu setzen und einen Moment später sich zu drehen und auf 6m jemanden eine Kugel skrupellos auf den Oberschenkel zu setzen ohne 1m vor zu springen und "Bäng" zu rufen oder 4-9m zurück zu rennen und schießen zu müssen ist ein Genuss, in welchem man (je nach Regelwerk) nur mit guten 0,5ern kommen kann.

Wenn man eigentlichen Anfängern, unerfahrenen Spielern die auf dem Spielfeld öfter Opfer als Täter sind, mal eine wirklich gute Waffe in die Hand gibt, kann man sehen, wie manche Gestalten, die man als totale Noobs oder unfähige Spieler abgestempelt hat auf einmal aufblühen und Leistungen und Ergebnisse erzielen, die man nie für möglich gehalten hätte. Das wird nicht nur an der guten Waffe an sich liegen, sondern vor allem daran, daß die entsprechenden Personen aufeinmal viel mehr Spaß am Spiel haben. 
Wenn die Waffe funktioniert und trifft, ist das halt was anderes als wenn sie zickt und spuckt, Feedingprobleme und Ausreißer hat, keine ungewollten Salven oder BB-Stückchen den Lauf verlassen.

Oft ist es so, daß ich von Spielern welche ich im Feld als "gut" erlebe, feststelle, daß sie auch eine verdammt gute Waffe haben. Und wenn diese mal mit erheblich schlechteren Material unterwegs sind, sinkt ihre Erfolgsquote ebenso, wenn auch nicht so drastisch.
Meine Theorie ist, daß jemand der viele Erfolge feiert, oft mehr Bereitschaft hat Geld und Zeit in das Hobby zu stecken, dadurch bessere Ausrüstung und Waffen erhält und wieder mehr Spaß hat. Dadurch ist in einen guten Spieler oft der Keim gesetzt sich langfristig genau die richtige Waffe für sich, mit der man am meisten Spaß und Erfolge hat, zuzulegen. 

Ich glaube viele Spieler könnten ihr individuelles Spielerlebnis deutlich verbessern, in dem sie mehr Geld und Geduld in bessere, passendere Waffen, Magazine und BBs investieren würden, sich die Zeit nähmen Optik, HopUp und BBs zu kalibrieren. Mir machen wenige Dinge so viel Spaß wie zuverlässiger Ersttreffer oder erstaunte Blicke und Lob, wenn andere mal meine Waffen schießen dürfen.
Ich mag meine Waffen. Mir machen sie Spaß. Und ich glaube es wäre ein großer Gewinn für das Hobby, wenn das bei jedem so wäre.

Also: Kauft euch gute Waffen, die euch Spaß machen oder baut euch solche!

Billige, langsamschießende China Waffen können unter den richtigen Bedignungen enorm viel Spaß machen. Gelände welches einem liegt, eine leichte, genaue Waffe die interessante Manöver ermöglicht, unfähige Gegner, oder "spezielle" Regelwerke sind potentielle Ursachen dafür.

Airsoft - Pay to Win? - Teil 3 - Tuning

Willkommen zum dritten Teil meiner Serie und der Behandlung der Frage inwiefern größere Investitionen in das Hobby deine persönliche Spielqualität verbessern können.

Bisherige Erkenntnisse von mir waren:
Mehr Geld in Ausrüstung wie eine bessere  Brille, 1st und 2nd Line ist oft gut angelegt und kann zu einer leichten Verbesserung des Spielerlebnisses führen, ist aber für das grundsätzliche Spiel und Spielerlebnis nicht erforderlich. (http://punktblog-punkt.blogspot.de/2014/06/airsift-pay-to-win-teil-1.html)

Eine bessere Waffe ist, wenn sie in die entsprechende Spielumgebung (Das "Meta", als Kombination aus Spielgelände/regeln/modi, Mitspielern und anderen Details, in denen man sich bewegt) passt, durchaus empfehlenswert und kann zu großen Steigerungen führen. (http://punktblog-punkt.blogspot.de/2014/06/airsoft-pay-to-win-teil-2-ansflug-ins.html)

Wir bleiben zu Beginn unseres dritten Teils beim Thema Waffen und beschäftigen und mit der Frage inwiefern der durchaus beliebte Tuningaspekt zum Thema Pay-to-Win passt.

Tuning ist im Airsoft eine ganz starke Gewissens- oder eher Meinungsfrage. Der überwiegende Teil an getunten Waffen schoss schlechter als ich es von einer Stockwaffe im Wert der Modifizierten erwarten würde und irgendwie meist sogar schlechter als ich es von einen unmodifizierten Modell gleicher Machart erwartet hätte.
Der Grund dafür ist, daß viele, wenn sie unzufrieden sind (oder auch gerne ohne erkennbaren Grund), ersteinmal anfangen ihre Waffe zu öffnen und darin rum zu schrauben, anstatt Fehler bei BBs, HopUp oder Sauberkeit des Innenlebens zu suchen. Am beliebtesten (weil billig) sind dabei Federwechsel. Danach haben die Verantwortlichen eine Waffe mit ähnlicher oder schlechterer effektiver Reichweite, gleiche bis größere Streukreise, schnellere Kugeln und je nach Regelwerk einen traurigen oder freudigen Gesichtsausdruck beim Chronen.
Selektive Wahrnehmung statt ernstzunehmendes Ausmessen sorgt bei dne meisten dann für den Eindruck ihre Waffe wäre nun besser als vorher, weil "getunt".
Warum? Die meisten Airsoftspieler haben keine Ahnung was sie tun. Sie verschlimmbessern die Waffe und "changen ein Running System" (Me so English).

Hauptproblem der meisten ist, daß sie falsche, billige BBs nutzen und nie auf die Idee kommen diese zu wechseln. (siehe Teil 2: http://punktblog-punkt.blogspot.de/2014/06/airsoft-pay-to-win-teil-2-ansflug-ins.html)
HopUp und Lauf, welche meist leichter gewechselt sind als Gearboxteile, haben ebenso auf die Flugbahn mehr Einfluss. 

Aber egal welche Teile wir aus- und einbauen wichtig ist, daß dies gewissenhaft und gut gemacht wird. Dafür braucht man in erster Linie eines: Erfahrung! 
Es gibt extrem wenige Leute die an fremden Airsoftwaffen basteln und dies außergewöhnlich gut machen, die meisten verschlimmbessern Waffen oder neutralisieren die neuen Vorteile gleich mit anderen kleinen Fehlern. Insgesamt glaube ich, daß der Anteil an wirklich fähigen Bastlern, denen man seine Waffe gegen Geld anvertrauen sollte unter den Airsoftspielern im Promille-Bereich liegt. Also eine Handvoll unter Tausenden. 

Wenn wir also eine Waffe gut tunen wollen müssen wir uns für eine der Optionen entscheiden:
a) jemanden finden (!) und bezahlen der Ahnung hat (kostet Geld und Zeit)
b) selbst Erfahrung sammeln (kostet sehr viel Geld und noch viel mehr Zeit, macht aber unter Umständen selbst Spaß)
c) jemanden an der Hand haben und kennen, der aber meist vom eigenen und anderen Teams auch Dinge zu tun hat (kostet Zeit)

Tuningteile müssen ohnehin immer bezahlt werden.
Nun kann es also sein, daß für eine Investition eine Waffe rauskommt, mit welcher man besser in seinem Meta spielen kann. Dann wird man im Spiel mehr Spaß haben. Glückwunsch!

Der Fehlschlag ist aber genauso drin. 
Insbesondere bei Fall b) wird es sehr oft so sein, daß Teile kaputt gehen, nicht 100% passen oder nicht zum gewünschten Erfolg führen. Dann müssen neue Teile ran. Mehr Zeit, mehr Geld.
Spezielles Tuning erfordert detailliertes Wissen in einigen Bereichen, insbesondere wenn es um grobe, teilweise im Millimeterbruchteilbereich liegenden, Schwankungen geht.
Ich wusste vor einigen Wochen noch nicht, daß die ProWin-G36-HopUp-Chamber etwas zu lang ist um beim Standardnozzle in einer Ares Gearbox zu funktionieren und daß die 5KU-G36-HopUp-Chamber das genau gegenteilige Problem hat und zu leichter Undichtigkeit führen kann. Also neues Chamber für 25€ oder neues Nozzle für 9€, aber wieder viel Schrauberei. 
DAS sind Erfahrungen die man oft selber machen muss, bei denen man Geld ausgibt und welche man nur sehr selten gezielt weiter geben kann, da sie in der tiefe der Foren stehen und auch die Bastelgurus nicht jedes Teil auswendig kennen.

Ist es dann also verschwendetes Geld und verschwendete Lebenszeit? 
Nein!

Airsoft und insbesondere der Spaß dabei findet nicht nur auf dem Spielfeld statt!

Wenn es mir Spaß macht Waffen zu öffnen, Fehler zu finden (ich habe am Anfang nur eigene Waffen repariert, weil ich keinen Bastler zur Hand hatte), Dinge zu tauschen, zu testen und zu probieren, herauszufinden was geht an effektiver Reichweite, dann bin ich vielleicht nicht der absolut reine Spieler, aber ich habe verdammt nochmal Spaß an meinem Hobby!

Wenn ich mir für fast 1000€ ein Federdruckgewehr und Tuningteile kaufe, auf den Schießstand gehe und teste was geht auf 3J und es dann weiß,  dann war die Investition spielerisch vielleicht nicht so sinnvoll wie ein gutes SAEG-Gewehr mit hoher effektiver Reichweite, 3 Team-MGs oder 10 Tornados mit dazugehören Taschen an der CQB-Ausrüstung, aber ich bin trotzdem meinem Hobby nachgegangen, auch wenn ich dieses Gerät nicht bespielt habe oder bespielen konnte.

Wenn es mir viel Spaß macht über aufgetretene Probleme zu recherchieren, oder Menschen mit Problemen zu helfen, dann kann ich mich im Forum darüber austauschen. Diese Erfahrungen kann ich aber selbst nur sammeln wenn ich Zeit und Geld investiere.

Wenn ich Spaß an Wartung habe, dann hole ich mir wartungsfreundliche, aber auch wartungsanfällige Waffen (GBB, ICS).



Ein wichtiger Tipp aber noch dazu: 
Bastelt nie an euer Hauptwaffe, wenn ihr "eigentlich" zufrieden seid! 
"Never Change a Running System" ist eigentlich die beste Vorwarnung zu Verschlimmbesserungen und daran sollte man sich, bei einer anständigen Waffe auch halten.

Der enorme Spaßverlust, wenn ihr kurz vor dem Spiel ("Nur mal das eine HopUpGummi testen.") eure Waffe in einen schlechtern oder ganz spieluntauglichen Zustand versetzt ("KLACK" - "War das das HU-Chamber?"), ist durch nichts auszugleichen, außer eine gleichwertige oder bessere Waffe im Vergleich zum Zustand davor. 

Also: Habt immer eine  zuverlässige Spielwaffe. 
Wenn ihr basteln, tunen und testen wollt:
Kauft euch eine Bastelwaffe. Die kann gerne auch defekt oder spieluntauglich sein. Es kann viel Spaß machen sie aufzubereiten und ganz wichtig: Da kann man wenig falsch machen. Wenn schießt, dann besser als wie sie zu euch gekommen ist.

Wer aber eine sichere Möglichkeit hat gegen Geld und Zeit eine garantiert bessere Waffe zu machen:
Da gilt das gleiche wie direkt beim Kauf einer teuren Waffe (Siehe. Teil 2), nur daß man vielleicht ein paar bis sehr viele Euro gespart hat.


Also kurz mein Fazit zum Thema Tuning:
1. Bastelt nicht eure Hauptwaffe kaputt!
2. Wenn es euch Spaß macht: Bastelt was das Zeug hält!
3. Richtig investierte Zeit und Geld, kann sich sehr lohnen und Geld im Verhältnis zu einer teureren Waffe sparen.
4. Mit guten Stockwaffen spielen und HU und BBs darauf anpassen reicht für ein klasse Spielerlebnis meist voll aus.

Tuning wird für ein spaßigen Spieltag nicht gebraucht, kann aber für viel Spaß außerhalb sorgen. Das muss jeder selbst wissen.



Weiter geht es demnächst mit den Themen:

Highcaps als Kostenersparnis
Events und Eventkosten (Erfahrung, Spielqualität, Nahrung, Medikamente)
Was ist Erfolg im Airsoft überhaupt? Sieg? Eigener Spaß?

Dienstag, 24. Juni 2014

Airsoft - Pay to Win? - Teil 2 - Ansflug ins Meta

Willkommen zum zweiten Teil der hochinteressanten Frage ob Airsoft in irgendeiner Art und Weise mit Computerspielen und Tätigkeiten zu vergleichen ist, in denen viel investiertes Geld, das eigene Ergebnis und Erlebnis erheblich positiv beeinflussen kann.


Kurz die Erkenntnisse und Thesen vom 1. Teil.

Pay to Win, heißt nicht, daß in das Hobby reingestecktes Geld in Spielsiege oder Spielspaß umgewandelt wird, wohl aber daß die Wahrscheinlichkeit eines Sieges oder die Güte des eigenen Spielerlebnisses steigt.

Diverse Sicherheitsmaßnahmen oder qualitativ hochwertigere und angepasste Ausrüstung kann, richtig angewendet, das investierte Geld in Spielspaß und Erfolge in relativ geringem Maße umwandeln.






Beginnen dieses mal wir mit dem Lieblingsthema von fast allen Airsoftspielern: "It's all about the gun".


Als unfragliches, absolutes Zentrum und einziger Schnittpunkt aller Airsoftspieler und -spiele, ist die Airsoftwaffe unser heiliger Gral. Mit ihr steht und fällt Airsoft, sowie die Möglichkeit es auszuüben. Bei Verbot von Airsoftwaffen, kein Airsoft.


Wieviel Geld investiert man also in sein Allerwertestes? Und wie steigerungsfähig/-willig ist man nach jedem Kauf, nach jedem Spiel, was nicht so lief wie erwartet? Wieviel würden wir zahlen um mit "dem da" mithalten zu können? Und was bringt es uns überhaupt?


Zunächst einmal ist alles eine Frage des "Meta", zu deutsch das Spielerumfeld. Ein Begriff den ich letztens habe kennen lernen können, als ich mich nach Jahren mal über die Theorie zu Magic the Gathering belesen hatte. Das Meta umschreibt die Spielumgebung in der man sich bewegt. Im Airsoft wäre das
die spielerische Qualität,
die eingesetzten Waffen (gut/billig, 0,5J/JouleMonster, Highcap-Gespraye/Einzelschussgenauigkeit),
die Ausrüstung (Haben die überhaupt Magazintaschen?) und
die Spielfelder (CQB, Freifläche, gemischt; Mündungsenergieregeln!).


Kurz: Um auf Spielfeldern als durchschnittlich guter Spieler, soviel Spaß und Erfolge zu haben, wie der durchschnittliche Spieler vor Ort, sollte man eine Waffe haben, die dem ungefähren Meta entspricht.


In einen CQB Gelände wo nur 40€ 0,2J Knarren unterwegs sind, werde ich mit eben einer solche in etwa soviel Spaß haben wie diese.
Auf einem 3m^2 kleinen Gartengelände, wo nur 0,5J-Federdruckwaffen zugelassen sind und mit diesen gespielt wird, sollte man vermeiden etwas anderes zu nehmen. Durchschnittliche Qualität lässt den Durchschnittspieler mit anderen Spielern mithalten.
Bei weitläufigen Kiesgruben wo alle mit 2 bis 5J WE-Closed-Bolt M4 und Scars rumbratzen, wird man mit einer 40€ Federdruck unter 0,5J wenig Spaß haben.


Wenn die dann auch noch alle mit vielen Magazinen und lockeren Triggerfinger spielen, sind oft Real-Caps oder lange, sperrige Repetierer unangebracht.


Hier gilt also oft: Wer mit der falschen Waffe auf das falsche Gelände kommt, wird sowieso weniger Spaß haben. Wo in Gängen permanent die 0,5er Highcap-MGs die Türen abklappern, hilft oft die beste SAEG nichts (vor allem bei potentieller Unterschreitung der Sicherheitsabstände. http://punktblog-punkt.blogspot.de/2014/05/sicherheitsabstand-und-effektive.html).


Wer mehr Geld ausgibt hat also nicht automatisch bessere Chancen (Eine Systema für das Haus oder den Garten), kann aber auch seine Ausrüstung besser auf das Meta angleichen und somit sein Spielerlebnis verbessern (bessere 0,5J AEG als die anderen CQB-Besucher, bessere 0,5er Federdruckwaffe, hochwertigere SAEG als die anderen mit höherer effektiver Reichweite, kleineren Streukreis und niedrigerem Sicherheitsabstand).

Wer aber weniger Geld ausgibt als der Schnitt, wird aber fast immer den kürzeren ziehen und schnell feststellen, daß er outgeranged (geiler Anglizismus, oder?) wird und in den meisten Fällen mit dem Hobby aufhören oder seine Investitionsbereitschaft erhöhen.


Auf Fällen wie "Ich kauf mit jetzt eine Systema!"... "Wie ich kann nicht mitspielen weil die über 0,5J/1,5J hat? Aber ich hab doch 1500€ dafür bezahlt! :o", als Fehlinvestition gehe ich mal nicht ein.


Wir merken uns: teurer geht (fast) immer.
Billiger wird euch weniger Spaß machen, als dem Schnitt (wenn ihr nicht gerade spielerisch sehr überdurchschnittlich gut spiel).

Also: Ist Airsoft eher ein "No Pay no Gain?"

Nein, denn das wäre die Definition von Pay to Win die wir wollen. Wer nichts (hier: weniger) ausgibt, hat weniger Spaß.

Auch wichtig: Viele, besonders junge, Metas neigen dazu sich in der Qualität hochzuschaukeln oder zu steigern. "Boah, der hat ja ne geile JG G36! Die ist ja viel besser als meine Dualpower, die will ich auch!" - (2 Monate später) "Boah, der hat ja ne geile G&G M4 high Cylce! Die ist ja viel besser als meine JG G36, die will ich auch!" - etc. etc.
Damit kann es einen inaktiven, armen oder zahlungsunwilligen Spieler passieren, daß das Meta ihn überholt, obwohl er mal eine der "stärksten 0,5er" hatte.


Ob und inwiefern ab der Preisklasse der LowBudgetwaffen hochwertiger Hersteller (aktuell sind da G&G Combat Machine und Ares Amoeba sehr im Kommen) und teurere Waffen da große Unterschiede bieten, sei mal dahin gestellt. Grundsätzlich kriegt man für mehr Geld die höhere Wahrscheinlichkeit auf bessere Ergebnisse unter ähnlichen Bedingungen. Wenn man eine Sytema kauft, auspackt, losspielt, wird man eher die 50m Marke treffen als mit neuen Classic Army Waffen. Mit richtiger Wahl von Kugeln und anständig eingestellten HopUp, schaffen das erfahrungsgemäß aber auch Waffen von Herstellern im unteren Mittelklassebereich.



Womit wir beim nächsten Thema wären: Wahl von BBs und Verbrauchsmaterialien. Oder auch: "PFFFFFTTTT!"

Die Wahl der richtigen BBs für die richtige Waffe kann ein langer, ermüdender Prozess sein. Bestellen, HopUp einstellen, testen, Streukreis und effektive Reichweite bestimmen. An sich ein Vorgang der keine internen Modifikationen der Waffe erfordert (Tuning weiter unten), aber ebenso Zeit und arbeitsintensiv ist, wie dieser.
Allgemein kann man sagen, daß man mit teureren BBs, die weniger Toleranzen aufweisen bessere Ergebnisse erzielen kann. HopUp wirkt gleich und gut, Lauf hat immer den gleichen Einfluss, Kugeln flattern weniger oder deutlich später. Verschiedene hochwertige BBs verschiedener Hersteller zu testen lohnt sich. Am Ende landet man oft bei einer Sorte die erheblich teurer ist, als das was der Durchschnitt nutzt.

Was hat man davon? Höhere effektive Reichweite, mehr Ersttreffer, mehr Spaß.
Was noch? Weniger Geld. Mehr Ausgaben.

Gute BBs kosten mehr Geld und erhöhen damit die laufenden Kosten. Im Airsoft ein Posten der (zumindest für mich) allerdings kaum eine Rolle spielt.

Ob ich für meine Tüte von 3300 BBs jetzt wie früher 30€ für die guten, alten BioVal (Qualität hat stark abgenommen!) zahle oder 20€ für eine Tüte King Arms 0,28er die nicht so gut und weit fliegen, ist im Monat, Quartal, Halbjahr, Jahr oder wie lange auch immer eine Tüte hält ein völlig minimaler Unterschied. Die 10€ hab ich. Die aktuell von mir genutzten Green Devil (meist 0,25er und 0,3er aber ich habe alle Gewichte an Lager) sind auch nicht die billigsten, liefern aber von den aktuell hergestellten BBs die besten Ergebnisse.
Aber auch hier: Teure BBs sind das Äquivalent zur Goldmunition in World of Tanks! Billig-BBs sind zwar nicht kostenlos, aber da könnte ich in verzicht auf ein besseres Spielerlebnis Geld sparen.
Wer will das? Viele Spieler die ich kenne. "Ach, der Unterschied lohnt nicht." Ihre Entscheidung. Ich hab lieber das Beste.






Weitere Verbrauchsmaterialien sind Akkus und Gas.
Ob Akkus mit höherer Spannung immer besser sind, kann sich jeder selbst erlesen. Billige 11,1er Lipos die SwitchUnits und EFCS Systeme wegbrutzeln sind aber ebenso nervig wie eine ständig jammende Waffe wegen unterkühlten 8,4V NiMh Akkus.
Daher: Hochwertige LiPos oder LiFePos mit hoher Kapazität für viel Geld, können die Waffe funktionssicherer und länger haltbar machen. Ein MG Schütze der jedes halbe Magazin den Akku wechseln muss hat weniger Spaß als der, der einen bis 3 Spieltage durchhält, hat aber auch mehr Geld ausgegeben.

Ähnlich verhält es sich bei Gas. Wer das billigste, schmutzigeste vor Silikon triefendste Greengas nimmt was er findet und anstatt mit einen gerufenen "Bang" die Spieler im CQB mit einer pfurzenden Pistole überrascht, macht zwar mir als Gegenspieler enorm viel Spaß, hat diesen aber selbst erheblich weniger. Hochwertige, gleichmäßige Wintergase oder High Performance Gase (von Stormtec bspw.) welche auch bei niedrigen Temperaturen das Verteilen ganzer Magazine ermöglichen, werden dem Nutzer auch hier mehr Freude bereiten.

Umbauten von AEPs auf LiPos, sowie das Umlöten von Steckern oder der Einbau von Mosfets fällt hierbei unter Tuning.
Das Nutzen von Waffen mit integrierten elektronischen oder gaserischen Verbesserungen fällt unter "mehr Geld für Waffen ausgeben".


Richtige Anbauteile, hochwertige Optiken und Zweibeine, sind natürlich auch immer eine Diskussion wert.
Allerdings wird man bei Verlust eines scharfen Eos weniger Spaß haben, als bei Verlust eines Klons. Die Nutzung allerdings ist ein Unterschied von Welten.
Vielen macht es schon allein Spaß zu wissen, daß auf ihrer Systema ein originales Aimpoint klemmt. Also für sie eine lohnenswerte Investition. Wer oft Optiken verliert (auf Grund des Metas oder eignen Spielstils), wird mehr Spaß an Verschleißoptiken oder (nicht kostenlosen) Schutzvorkehrungen für diese haben.



Wir lernen also: Auf dem richtigen Gelände wird man eigentlich mit jeder G&G Combat Machine für 160€ mehr Spaß haben als mit 100€ Dual Power Waffen.
Hochwertige Waffen über 0,5J; 1,0J oder 2,0J lohnen sich nur bei entsprechenden Meta, welchen ich in Deutschland aber denkbar selten gegeben sehe.


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Jetzt ist schon wieder, zu einem, wenn auch dem wohl wichtigsten, Thema, eine Wall of Text entstanden und ich glaube, daß kürzere Blogeinträge leichter zu lesen sind, wenn ihr lieber wieder ewig lange wollt: sagt bescheid, dann tippe ich alles auf einmal ab.


Kommende Themen im Pay to Win Bereich:

Tuning; viel Zeit statt viel Geld
Highcaps als Kostenersparnis
Events und Eventkosten (Erfahrung, Spielqualität, Nahrung, Medikamente)
Was ist Erfolg im Airsoft überhaupt? Sieg? Eigener Spaß?

Airsoft - Pay to Win? - Teil 1

Hi,

Heute mal ein Thema, was zumindest in meinen Kreisen in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung verloren hat, aber dennoch ab und zu regelmäßig in Foren auftaucht.

Durch die zunehmende Veränderung der Computerspieleindustrie, zunächst mit der Entstehung der Browsergames, später das Geschäftsmodell der Free-to-Play-Titel, sowie die Tendenz der zunehmenden Entwicklung der Branche in diese Richtung, ist der Begriff "Pay-to-Win" in Mode gekommen und eine tolle Möglichkeit geworden den besseren Spieler mit etwas neuen als dem Cheating beleidigen zu können, um eine Ausrede für die eigene Unfähigkeit zu finden. Oder für Leute die Geld bezahlen wurde die Möglichkeit aufgetan Geld in gefühlte Macht umzuwandeln.
So wurde aus den Wallhackern der Vollpreis Egoshootern der "Gold-Noob" von World of Tanks. Auch wenn in vielen Fällen jegliche Unterstellungen in diese Richtung falsch sind.

Verabschieden wir uns von unseren kleinen Ausflug in die PC-Spiel-Historie der 2000er und 2010er Jahre und widmen wir uns der Definition des Problems um es auf Airsoft übertragen zu können.

Die enzyklopädische Definition

http://de.wikipedia.org/wiki/Pay-to-win#Rezeption
"Viele Spiele sind zwar ohne zusätzlichen Einsatz echten Geldes spielbar, kosten aber unverhältnismäßig viel Zeit, sind mit kostenlosen Mitteln schwerer zu gewinnen oder bieten Nachteile im Wettkampf.Teilweise gehen Publisher so weit, essentielle Gegenstände nur noch gegen echtes Geld anzubieten. In diesem Fall ist dann eindeutig von „pay-to-win“ die Rede. Fraglich bleibt somit bei jedem Spiel, wie weit die Lücke zwischen zahlenden und nicht-zahlenden Kunden wird."

http://de.urbandictionary.com/define.php?term=pay-to-win
"Games that let you buy better gear or allow you to make better items then everyone else at a faster rate and then makes the game largely unbalanced even for people who have skill in the game without paying."

Der Duden hatte btw. keine Definition dafür.

Schauen wir uns die Definitionen an.
Keine der Definitionen sagt: Gib (viel) Geld aus und du gewinnst automatisch jedes Spiel.
Ebenfalls sagt keine: Gib mehr Geld aus und du wirst mehr/bessere Erfolge feiern.
Beide sagen: Das Ausgeben von Geld verschiebt das Balancing in deine Richtung. Es kann einfacher werden Erfolge zu erzielen indem man (mehr) Geld ausgibt. 
Das gilt für schlechte und gute Spieler.
Wikipedia geht außerdem noch darauf ein, daß eine Alternative zum Ausgeben von Geld, das investieren von persönlicher Zeit ist, um später entsprechende "Wins" erzielen zu können.
Daß für essentielle Dinge Geld ausgegeben werden muss, ist im Airsoft klar und damit haben wir einen wunderbaren Übergang zur Übertragung eben jener Themen auf das Gebiet Airsoft.
(Wer kein Geld für egal was Kleidung, Waffe, BB, Akku, Strom [Entsetzensschrei], Anfahrt, Ticket/Eintritt, zahlen muss, weil er einen Mäzen gefunden hat, kann sich gerne mit diesem an mich wenden. Wenn es jemand verdient hat kostenlos oder gegen Geld Airsoft zu spielen, dann wohl ich.)
Airsoft ist also schon mal kein Free to Play. Womit genau genommen die Essenz der Definition nicht erfüllt ist. Aber theoretisch wäre es ja auch bei Vollpreistiteln denkbar, daß man über DLC, AddOns (Company of Hereos - Tales of Valor) etc. Vorteile und Dinge gegen Geld erhalten könnte. Allein schon, weil man erst gegen Geld auf die meisten Gelände und dort spielen darf, sowie eine Anreise zu finanzieren hat (zumindest einer der Beteiligten Mitfahrer).

Arbeiten wir also mal eine Liste von Dingen ab, die ein Airsoftspieler zum spielen benötigt.
(Im folgenden weiß ich, daß man auch teure Sachen von hohem Wert billig ergattern kann, sowie einige Chinawaffen grundsätzlich gut (Cyma AEPs) oder Glücksgriffe (1 von 10 JG G36C) sein können und damit auf den Niveau von Mittelklasse Waffen liegen können. Die Tendenz, daß mehr ausgegebenes Geld im richtigen Bereich, aber zu einer besseren Ausrüstung führt, nehme ich aber im folgenden mal als weitesgehend gegeben an, bzw. werde an entsprechenden Stellen darauf eingehen. Wer eine Tokyo Marui kauft, hat mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine bessere Waffe als jemand der eine DBoys kauft. Mir geht es eher darum wie groß der Einfluss der Qualität der Ausrüstung auf sein Spielergebnis [welches kaum zu definieren ist] ist, als darum eine Grenze zwischen gut=teuer und billig= schlecht zu ziehen.)

Das Klischee und die üblichen Gepflogenheiten erfordern sich als ersten Ausrüstungsgegenstand, wenn man nur in die Nähe von Feldern kommen will, sich eine Schutzbrille zuzulegen.

Absoluter Standard ist hier aktuell noch die Swiss Eye Raptor für ca 30 bis 35€, wobei die Revision Sawfly (Neupreis 120€) mit ihren 40 bis 45€ Neu-Angeboten gerade noch stark im kommen ist. Dazu kommen Modelle von Bollée, Paintball Fullface Masken, Gittermasken, Gitterbrillen und viele, viele andere.
Die Tendenz, daß teure Modelle seltener beschlagen, ist (bei den Polycarbonatmodellen) ohne Frage vorhanden, aber nicht immer.
Oft sehe ich Spieler, häufiger relative Anfänger, mit ihrer Beschlagenen Schutzbrille (nicht selten Swiss Eye Raptor) keuchend um eine Ecke oder hinter einen Busch hocken und verzweifelt versuchen mit ihrem vollgeschwitzen Palituch die vor Nässe triefende Brille wieder zu entnebeln.
Teure Modelle an Brillen, Antibeschlagsmittelchen und die meisten Maßnahmen gegen so etwas kostet grundsätzlich etwas mehr Geld, was viele Spieler teilweise nicht bereit sind auszugeben und mit den Folgen leben müssen.
Gut belüftete Selbstbauten kosten meist auch Zeit.
Also beim BrillenFaktor kann man durchaus sagen, daß mehr Geld zu einem besseren Spielerlebnis führt. Wenn auch nur mit sehr geringem Einfluss.
Gittermasken/-brillen haben diesen expliziten Nachteil natürlich nicht, haben dafür aber andere Nachteile, die man aber eher subjektiv oder später beleuchten kann.

Nächster Punkt, der oben schon halb angesprochen wurde. Masken.
Ohne Fragen haben Gittermasken und Paintballmasken bei Waffen mit niedriger Visierlinie (sofern man überhaupt genau zielt) einen Nachteil, da man nicht anständig in die Optik sehen kann, wenn die Abstände nicht stimmen. 
Ihren Vorteil großen sicherheitstechnischen und spielerische Vorteil will ich aber nicht außer Acht lassen.
Man spiel angstfreier, offensiver. Wenn man keine Angst vor Gesichtstreffern haben muss, weil alles angemessen geschützt ist, kann man weniger Körperfläche zeigen, wenn von vorne die Kugeln prasseln, kann man trotzdem Feuer geben und frontal ins Feindfeuer rennen ohne Skrupel vor blutigen Wangen oder ausgeschossenen Zähnen haben zu müssen. Auftauchen um Ecken hinter denen schreckhafte Feinde sitzen etc. wird auch weniger angsteinflößend.
All das sind Aktionen bei denen viele Spieler ohne Maske oft zögern aus Angst vor Schmerz und Verletzung.
Modifikation und Anpassung von Ausrüstung an Waffen, Visirlinienhöhen, sowie weitere eigene Bedürfnisse kosten natürlich ebenso Zeit und Geld.
Auch hier sehe ich den Pay to Win Anteil, also das verschieben des Gleichgewichtes in die Richtung der jenigen die Mehr Zeit oder Geld investiert haben als weitesgehend gegeben, aber wie bei den Brillen als gering an.

Nächster Punkt: Ausrüstung und Kleidung. 1st und 2nd Line 
(3rd Line klammere ich mal aus. Einerseits um nicht vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen und andererseits wegen mangelnder Relevant auf nahezu jedem Airsoftspiel weltweit. Außerdem gelten hier ähnliche Argumente wie auch sonst.)
Am häufigsten vertreten ist im deutschen Airsoft wohl die Bundeswehrfeldhose, fast genauso oft die Bundeswehrfeldbluse. Beides zusammen im Gesamtwert von 2 bis 5€.
Jeans und schwarzer Pullover stammen oft aus dem eigenen Kleiderschrank oder gefühlt aus der Altkleidersammlung und lassen sich damit kostentechnisch nahe 0 einordnen.
Was ist also an Kleidung für Luft nach oben?
Knieschoner, weich in Hosen im Kommandoschnitt, fest in Crye und Klonen sowie extern aufgebracht.
Kleidung aus festeren Stoff, der die Schmerzhaftigkeit von Treffern gegenüber den extrem dünnen Feldblusen oder Tshirts die Schmwerzhaftigkeit der Treffer reduzieren und damit die Offensivwahrscheinlichkeit erhöhen.
Ich mache es kurz: Wieder leichter Vorteil durch Geld möglich, aber nicht verpflichtend. Gute, rücksichtlose Spieler gegenüber dem eigenen Körper, sowie richtig gewählte Kleidung, welche einfach nur nicht behindert, werden sämtliche Nachteile null und nichtig erklären machen können. Das Spiel mit Knieschonern (abhocken, hinwerfen) wird nur angenehmer, eher gewinnen, Abschüsse landen oder Aufträge erfüllen wird man dadurch nicht. Bei längeren, anstrengenden Spielen vielleicht später verletzungs-/erschöpfungsbedingt ausscheiden. 
Die 2nd Line. Die gute, alte Weste, der Plattenträger, das Chestrig, der Belt und was es noch so alles gibt.
Oft sehe ich bei Anfängern diese schwarzen Billigwesten. Ob MilTec, MFH oder sonstiges Chinazeugs. Ca. 2 Magazintaschen dran, gerne ganz leer (wobei ich mich da frage warum man sie trägt). Dann übt man mit diesen Konsorten das Nachladen oder schaut ihnen im Spiel zu:
Tasche auf. Am Magazin ziehen. "Zuppel, Zerr, Reiß" Die halbe weste kommt hinter her aber das Magazin will nicht raus. Zweite Hand wird genommen etc.
Faktisch ist diese Betrachtung aber relativ unwichtig, da die Nutzer solcher Westen oft eh nur eins (das mitgelieferte) Highcap nutzen.
Ein paar Euro mehr können hier sehr viel Bringen.
Tasche auf, Mag raus, Mag in Waffe. Vorher oder Nachher leeres Mag in Dump Pouch der ebenfalls Geld kostet.
Für Mehr Geld kommen entsprechend innovativere, besser zu individualisierende oder schlicht und ergreifend schnellere Zugriffsmethoden in Frage.
Ob Magazintaschen und 2nd Line überhaupt notwendig sind, werde ich aber in späteren Blogs, sowie bei der Magazinfrage unter Waffen erörtern. Teurer sind sie alle mal, je besser sie werden.
Vorteile verschaffne sie, aber nicht in einen schwerwiegenden Maße.

Für 1st und 2nd Line gilt: Gute Ausrüstung kann auch schnelleren, angenehmeren Zugriff zu Spielmaterialien (Karte, Verband für Medicregel, Stift, Spielrelevante Punktebringer etc.) verursachen ;) .

Fazit bisher:
Geld kann dein individuelles Erlebnis schöner machen, aber es geht definitiv auch auf Sparflamme


Damit mache ich erstmal Schluss und werde die viel interessanteren Themen ausgraben und im zweiten Teil besprechen. Die Wall of Text ist schon viel zu lang.

Daher hier meine eigene Stichpunktsammlung der "To-Do-Liste":
It's all about the gun
Tuning; viel Zeit statt viel Geld
Highcaps als Kostenersparnis
Events und Eventkosten
Was ist Erfolg im Airsoft überhaupt? Sieg? Eigener Spaß? 

Samstag, 17. Mai 2014

Sicherheitsabstand und effektive Reichweite - Wie der Hund seinen Schwanz jagt und dabei die Gesundheit seiner Mitspieler aufs Spiel setzt

Kurz 2 Fakten, die die meisten erfahrenen Spieler bestätigen werden:
Mit steigender Mündungsenergie steigt (bei den meisten Regelwerken) der Sicherheitsabstand linear.
Mit steigender Mündungsenergie steigt (bei wenigen Waffen) die Reichweite nicht linear (das Wachstum bleibt vorhanden, wird aber kleiner).

Wenn ich im folgenden von "kommt man" oder "effektive Reichweite" rede, meine ich zuverlässige Ersttreffer (gefühlte 95% bis 100%) auf ein Mannziel oder eine 50x50cm Scheibe auf dem Schießstand.

Mit einer guten 0,5er (G&G High Cycle Stock) komme ich ca 35m genau. (sehr gute 0,5er 40m, extrem gute 0,5er 45m; das nur als Orientierung zu meiner persönlichen Erfahrung)
Ich habe einen Sicherheitsabstand von 0 bis 5m.
Mit einer guten 0,5er die mich ohne Bastelarbeit 160€ kostet, kann ich also 30m effektiv abdecken.

Mit einer guten 1J Waffe. Mit richtigen BBs und eingestellten HopUp und Optik, kommt man erfahrungsgemäß auf 50m auf ein Mannziel. Auch von China Waffen von denen ich es nicht erwartet habe, haben wir das bisher geschafft, auch wenn der Haltepunkt teilweise leicht nach oben wandert und die HopUp Beule etwas sichtbar ist. Es geht.
Mit 10m Sicherheitsabstand haben wir also ca 40m die wir effektiv mit 1J abdecken können. 10m bis 50m. Aber dafür im semiautomatischen Modus.

Nächster Schritt: 2J. Ich habe relativ selten 2J Waffen gesehen die über 50m was treffen (also die üblichen "Federtuning", "HU nicht eingestellt", "da muss ich noch was machen"-Pfeifen). Viele kommen bei 60m an, wenige, gute bei 70m. Die meisten davon hatten aber 2,3J. Bleiben wir also bei den für Stgs mittlerweile auf den meisten Gelände üblichen 2J und damit 60m. Abzüglich 20m Mindestabstand ergibt sich für 2J Waffen also ca ein Wirkungsbereich mit einer Länge von 40m. (60-20)

3J Scharfschützengewehre. 60m machen einige. 70m fast genausoviele. 80m machen sehr gute. Bleiben wir bei guten 70m. Haben wir für 3J auch 40m. (70-30)

(
Ausnahmen durch extrem gute Modelle sind natürlich möglich und vorbehalten, aber wenn wir immer sehr gute Modelle die die 10m mehr auch machen berücksichtigen, landen wir exakt bei der gleichen Argumentation ;)
)

Was merken wir?

Das effektive Wirkungsintervall unserer Waffe bleibt ab 1J näherungsweise gleich. Es verschiebt sich nur nach hinten. 

Es folgen einige Beispiele.

Nun betrachten wir aber einmal die meisten deutschen Gelände und Situationen denen wir uns gegenüber sehen.
Wo kann man wirklich sinnvoll, effektiv und angemessen oft über 40m schießen? Denkbar selten in meinen Augen.
In der Praxis frage ich Betreiber und Stammteams gerne mal und bekomme als Antwort etwa folgende Szene:

Er: "Komm mal mit" 
Szenenwechsel.
Mein Gegenüber beugt sich nach vorn und deutet zwischen 2 Bäumen hindurch auf ein Fenster im ersten Stock.
"Wenn du von da...", er ändert seinen Stand und dreht sich um 180 Grad, "nach - komm mal hier her - ..." er bückt sich etwas und deutet in eine dunkle Tür an dessen Ende ich kaum was sehen kann, "dort hinten in den Gang schießt, hast du am Ende des Ganges locker deine 40m erreich." 
Ich: "Ok. Und dafür brauchst du 2J?"
Er: "Ja, klar, sonst könnte man ja nirgendwo damit spielen."
Ich: "Da komme ich aber auch mit meiner 0,5er hin."
Er: "Echt?"
Ende der Szene.

So oder so ähnlich sehen die Rechtfertigungen für 2J Sturmgewehre und 3J SSG auf den meisten deutschen Briefmarkengeländen leider aus. (Etwas übertrieben, ich gebe es zu. 40m hat man oft, 70m eher selten.)
Worauf ich aber hinaus will ist, daß häufige Feuerwechsel über 50m meist völlig fruchtlos sind, wenig Spaß bereiten und meist nur dann entstehen wenn beide Seiten sich nicht bewegen (auf einer Seite oft im Spielmodus begründet).

Was ist aber der Nachteil.
Ich kann unter 20m nicht schießen. Und da ist es nunmal ein Fakt daß dort, insbesondere bei guten, schnellen Spiel, oft jemand hinkommt.
-
"Ja, dann hab ich ja meine BackUp!"
"Wieviel Joule hat die?"
"Ja, heute hatte die so 1,1J manchmal hat die zwar auch 1,2J aber im Winter hat die 0,6!" (Anmerkung der Redaktion zum Winter: Waffe: "PFFFFFTTTT....." - Spieler: "SCHEIßE!")
"Das sind weniger als 11 Meter."
"Ja, der soll sich da halt nicht so haben!"
-

Praktisches Beispiel und die traurige Realität:
Wir kennen fast alle die typischen ostdeutschen Airsoftgelände mit ihren Barracken und Gängen bei denen ca. alle 2 bis 6m eine Tür rechts und links Türen sind. Gilt auch für andere Gänge.
An einem Ende des Ganges ein Spieler mit seiner SAEG über 1J. Aktueller Schnitt ca. 1,5J, damit 15m Sicherheitsabstand.
Am anderen Ende auch. Beide weiter als 15m voneinander entfernt, keine wirklich "im" Gebäude, keiner denkt auch nur im Ansatz daran die BackUp zu ziehen.
In 9m Entfernung lehnt sich jemand durch eine der Türen und eröffnet das Feuer auf einen unserer Protagonisten.
Wer zieht da (in der Praxis!) seine BackUp?
Fast jeder denkt sich: "Mist keine Zeit" und gleichzeitig "Die paar Meter weniger, der soll sich nicht so haben!"

Eine Unterschreitung der Mindestabstände ist also weites gehendes Faktum. Bei 2J und jemanden ohne BackUp, würde obere Geschichte ähnlich laufen, nur mit einen traurigeren Endergebnis und einer viel traurigeren Ursache. 


-


Fazit:
Feuerwechsel unter 20m: Häufig, schnell und wenig Möglichkeit zur Reaktion, was BackUps angeht.
Feuerwechsel über 50m: Selten, meist sinnlos.


Nun kommen wir zurück zu der o.g. Betrachtung. 
Wir haben unsere regelkonformen Wirkungsintervalle. 
Welche Mündungsenergie wählt ihr?

Sonntag, 17. November 2013

Was zum...?!

Kurze Faktensammlung zu einer eben gemachten WTF-Erfahrung:
Federgedrosselte TM P90. Saubere 0,48J.
Eingebaut wurde eine auf Gearboxlänge gekürzte M?? Feder.
Nach mehreren erfolgreichen Spielen mit dem Biest, wurde damit aus Faulheit etwas mit einen 11,1er Lipo getestet (Sonst wurde immer mit 7,4V gespielt).
Folge: TM Piston gefressen. Die letzten 4 Zähne waren komplett weg und die Box voller Splitter.
Es war eine totale Sauerei das sauber zu kriegen.

Lösung: Begadi Polycarbonatpiston mit Deepfire Cylinderhead eingebaut. (Wegen nicht Auffindbarkeit des original TM Ersatzpistons, dessen Existenz aber bekannt war.)

Folge?
0,2er Bioval und HU rausgedreht: Alles in Ordnung.
0,25er Green Devil HU voll reingedreht: Feedingprobleme und teils 0,2J
0,25er Green Devil HU raus: Alles in Ordnung.
Sprich: Feedingprobleme bei reingedrehten HopUp

Außerdem lief die Box im FA teils etwas unsauber und ruckelig.

Also nachgeschaut und in die GB geblickt.
Der 4. Zahn ist etwas abgenutzt und hinten unter dem Springuide lagen ein paar kleine Späne.
Bei näheren Untersuchen:
Die Feder hatte fast einen Finger breit Spiel!

Der Grund?
Der Pistonhead von TM hat innen einen ca. fingerbreiten Metallzylinder in welchen der Cylinderhead festgenietet ist, auf welchem die Feder aufsitzt und somit stramm sitzt.

Nach Einbau des TM Pistons klingt die Waffe viel besser und o.g. Phänomene scheinen der Vergangenheit anzuhören.

Testschüsse mit der neuen Konfig stehen zwar noch aus, aber offenbar konnten die TM-Feen noch einmal befriedigt werden.

Die Zahnräder haben übrigens nichts abbekommen.

Freitag, 15. November 2013

Mündungsenergie, EBB und Kugelgewicht

Hi,

Thema heute: Einfluss direkt beeinflussbarer Faktoren auf die Mündungsenergie.





Mit von der Partie (oder auch "Geräte und Chemikalien")

Ein nagelneues Ares G36, also das GSG KSK-1 EBB.
Bioval 0,20g; 0,25g und 0,30g
Ein XCortech Chrono

Zu den BBs:
Die 0,20g  und 0,30g Tüte ist relativ alt und stammt aus einer Charge von Anfang oder Mitte des Jahren, während die 0,25g Tüte aus der neuen Charge (nach Übernahme durch Cybergun) stammt und die blassere, schmalere Tüte hat. Ob dies einen Einfluss auf die BBs hat weiß ich nicht.
Langfristig ist ein ähnlicher Test mit mindestens 4 Gewichten von Green Devil geplant (0,28 würde dazu kommen).



Ziel des Unterfangens (neben dem Zeit totschlagen)

Bestimmung des Einflusses folgender Faktoren auf die Mündungsenergie einer Waffe:
HopUp
Gewicht
EBB




Durchführung

Wir starten mit einen ungeöffneten Ares G36, also mit eingebauten EBB.

Das HopUp wird voll rausgedreht.
In das Pirate Arms G36 LC-Magazin werden ausreichend BBs der Sorte gefüllt.
5 Schuss werden abgegeben und die Mündungsgeschwindigkeiten notiert.
Das HopUp wird voll reingedreht.
5 Schuss werden abgegeben und die Mündungsgeschwindigkeiten notiert.
Dieser Vorgang wird einmal pro Gewicht durchgeführt.

Das Siegel was Magazinschacht und Gearbox verbindet wird zum ersten mal durchschnitten und das EBB ausgebaut.
Dann werden sechs neue 5er Messreihen mit allen Gewichten und den beiden HopUpEinstellungen aufgenommen.

Die daraus entstehenden Messreihen werden in ein Tabellenkalkulationsprogramm eingetragen und daraus die Mündungsenergie berechnet.




Messwerte

Wer sich nicht für die rohen Werte interessiert möge bitte weiter scrollen.
Hauptgrund für die Veröffentlichung ist Diskussionen zu vermeiden, welche sich um Schwankungen der realen Werte drehen und das Zeigen der Durchschnitte das reale Ergebnis verfälscht.

Es handelt sich hierbei nur um die Geschwindigkeiten. Die Mündungsenergien werden erst für die Auswertung berechnet.

Der 6. Wert ist der Durchschnittswert.

Gewicht: 0,20g
EBB: drin
HU: raus
119.4
119.4
121.9
119.1
119.4
119.84

Gewicht: 0,20g
EBB: drin
HU: drin
124.3
124.2
128.8
124.5
128.3
126.02

Gewicht: 0,25g
EBB: drin
HU: raus
116.9
115.2
116.6
117.5
119
117.04

Gewicht: 0,25g
EBB: drin
HU: drin
117.8
112.9
114.8
115.9
115.4
115.36

Gewicht: 0,30g
EBB: drin
HU: raus
103.7
105.4
104.8
104
105.1
104.6
Gewicht: 0,30g
EBB: drin
HU: drin
103
107.3
105.5
106.7
103
105.1
--


Gewicht: 0,20g
EBB: raus
HU: raus
130.4
132.5
131.4
133.8
131.4
131.9

Gewicht: 0,20g
EBB: raus
HU: drin
132.5
130
130.9
131.8
130.6
131.16

Gewicht: 0,25g
EBB: raus
HU: raus
121.6
120.8
122.4
122.2
123.4
122.08

Gewicht: 0,25gEBB: raus
HU: drin
118.3
121.2
118.1
121.1
119.7
119.68

Gewicht: 0,30g
EBB: raus
HU: raus
108.5
109.1
108.8
107.7
109.5
108.72
Gewicht: 0,30g
EBB: raus
HU: drin
105.9
106.3
109.6
108.5
109.2
107.9

Man sieht daß die Schwankungen für ein Stocksystem verhältnismäßig niedrig liegen. Und die Schwankungen von Schuss zu Schuss deutlich kleiner sind als die Abständige zwischen den Durchschnittswerten. Oftmals also ein nachweisbarer Unterschied zwischen den zu untersuchenden Faktoren vorliegt.

Darstellung der Messwerte und Auswertung

Betrachten wir zunächst die  Schwankungen von Schuss zu Schuss um näher zu erläutern wann ein signifikanter Unterschied zwischen Mündungsenergien vorliegt.
Dafür stellen wir jeden Schuss in einen Diagramm dar und vergleichen sie mit einer Einstellung bei gleichen Gewicht.
0,20g
Blau: ohne HU, mit EBB
Rot: mit HU, mit EBB
Orange: ohne HU, ohne EBB
Grün: mit HU, ohneEBB
Abb. 1 Schwankungen von Schuss zu Schuss mit 0,20g

Folgerung für 0,20g: "Mit EBB" liegt die Mündugnsgeschwindigkeit signifikant unter "ohne EBB".
Sofern EBB noch drin ist liegt die Mündungsgeschwindigkeit mit HU um ca. 6 m/s (120 zu 126) unter der ohne HU.
Nach Ausbau des EBB ist der Einfluss des HopUp auf die Mündungsgeschwindigkeit aufgehoben.



Abb. 2 Schwankungen von Schuss zu Schuss mit 0,25g
Hier wird es schon verschwommener, aber im Großen und ganzen sind die Unterschiede von Messreihe zu Messreihe größer (117 und 115 mit EBB zu 122 und 119 ohne EBB, also 5 und 6 m/s) größer als die internen Schwankungen (3 m/s).


Spätestens hier sieht man, daß 5 Schuss zu wenig sind um statistisch sicher zu sagen ob beim Reindrehen des HU ein Unterschied eingetreten ist oder nicht, aber es reicht aus um eindeutig zu sehen, daß durch den Ausbau des EBB auch hier die Mündungsgeschwindigkeit um ca. 3 m/s (bei 0,30g) bis 10 m/s (0,20g).



Mündungsenergie


Von oben nach unten:
Mit EBB, ohneHU
Mit EBB, mit HU
Ohne EBB, ohne HU
Ohne EBB, mit HU

Einfluss des Gewichtes:
Bei allen sechs Messreihen waren die 0,25g BBs die Schnellsten. Auf Platz 2 ist immer 0,30g und Schlusslicht demnach immer 0,20g.
Es lässt sich aus diesen Testreihen also kein sicherer mathematischer Zusammenhang zwischen Gewicht und Mündungsenergie herstellen, wohl aber zwischen HU und Mündungsenergie.

Einfluss des EBB: Ohne EBB ist die Mündungsenergie immer höher als mit.
Ein Ausbau des EBBs verkleinert die Mündungsenergieunterschiede zwischen den unterschiedlichen Gewichten.

Einfluss des HU:
Bei dieser Waffe ist es so, daß die Schwankungen zwischen rein und rausgedrehten HU kleiner sind als bei anderen Waffen (Ich habe vor langer Zeit einen ähnlichen, aber viel ausführlicheren Test gemacht. Mit viel mehr Waffen, Gewichten und zwei bis dreimal so langen Testreihen, vielleicht veröffentliche ich diese Ergebnisse auch mal.).

0,20g mit EBB
HU raus: 1.43 J
HU drin: 1.58 J

0,25g mit EBB
HU raus: 
1.71 J
HU drin:  1.66 J

0,30g mit EBB
HU raus: 1.64 J
HU drin: 1.66 J


Wir sehen aus den Werten: 
Tendenziell steigt mit rausgedrehten HU die Mündungsenergie. 
Bei 0,30g ist eher "nichts" passiert da die internen Schwankungen (105 m/s-103 m/s=2 m/s) größer sind als der Unterschied zwischen rein- und raus gedrehten HU (105 m/s-104 m/s=1 m/s)

Kommen wir zum ausgebauten EBB:
Gewicht in gMündungsgeschwindigkeit mit HopUpMündungsgeschwindigkeit ohne HopUp
0.20132131
0.25122120
0.30109108



Ich würde bei allen drei sagen, daß das HU hier keinen Einfluss auf die Mündungsenergie hat.

Auf potentielle Ursachen gehe ich evtl. später ein, das hier soll nur eine Faktensammlung sein.