Sonntag, 17. November 2013

Was zum...?!

Kurze Faktensammlung zu einer eben gemachten WTF-Erfahrung:
Federgedrosselte TM P90. Saubere 0,48J.
Eingebaut wurde eine auf Gearboxlänge gekürzte M?? Feder.
Nach mehreren erfolgreichen Spielen mit dem Biest, wurde damit aus Faulheit etwas mit einen 11,1er Lipo getestet (Sonst wurde immer mit 7,4V gespielt).
Folge: TM Piston gefressen. Die letzten 4 Zähne waren komplett weg und die Box voller Splitter.
Es war eine totale Sauerei das sauber zu kriegen.

Lösung: Begadi Polycarbonatpiston mit Deepfire Cylinderhead eingebaut. (Wegen nicht Auffindbarkeit des original TM Ersatzpistons, dessen Existenz aber bekannt war.)

Folge?
0,2er Bioval und HU rausgedreht: Alles in Ordnung.
0,25er Green Devil HU voll reingedreht: Feedingprobleme und teils 0,2J
0,25er Green Devil HU raus: Alles in Ordnung.
Sprich: Feedingprobleme bei reingedrehten HopUp

Außerdem lief die Box im FA teils etwas unsauber und ruckelig.

Also nachgeschaut und in die GB geblickt.
Der 4. Zahn ist etwas abgenutzt und hinten unter dem Springuide lagen ein paar kleine Späne.
Bei näheren Untersuchen:
Die Feder hatte fast einen Finger breit Spiel!

Der Grund?
Der Pistonhead von TM hat innen einen ca. fingerbreiten Metallzylinder in welchen der Cylinderhead festgenietet ist, auf welchem die Feder aufsitzt und somit stramm sitzt.

Nach Einbau des TM Pistons klingt die Waffe viel besser und o.g. Phänomene scheinen der Vergangenheit anzuhören.

Testschüsse mit der neuen Konfig stehen zwar noch aus, aber offenbar konnten die TM-Feen noch einmal befriedigt werden.

Die Zahnräder haben übrigens nichts abbekommen.

Freitag, 15. November 2013

Mündungsenergie, EBB und Kugelgewicht

Hi,

Thema heute: Einfluss direkt beeinflussbarer Faktoren auf die Mündungsenergie.





Mit von der Partie (oder auch "Geräte und Chemikalien")

Ein nagelneues Ares G36, also das GSG KSK-1 EBB.
Bioval 0,20g; 0,25g und 0,30g
Ein XCortech Chrono

Zu den BBs:
Die 0,20g  und 0,30g Tüte ist relativ alt und stammt aus einer Charge von Anfang oder Mitte des Jahren, während die 0,25g Tüte aus der neuen Charge (nach Übernahme durch Cybergun) stammt und die blassere, schmalere Tüte hat. Ob dies einen Einfluss auf die BBs hat weiß ich nicht.
Langfristig ist ein ähnlicher Test mit mindestens 4 Gewichten von Green Devil geplant (0,28 würde dazu kommen).



Ziel des Unterfangens (neben dem Zeit totschlagen)

Bestimmung des Einflusses folgender Faktoren auf die Mündungsenergie einer Waffe:
HopUp
Gewicht
EBB




Durchführung

Wir starten mit einen ungeöffneten Ares G36, also mit eingebauten EBB.

Das HopUp wird voll rausgedreht.
In das Pirate Arms G36 LC-Magazin werden ausreichend BBs der Sorte gefüllt.
5 Schuss werden abgegeben und die Mündungsgeschwindigkeiten notiert.
Das HopUp wird voll reingedreht.
5 Schuss werden abgegeben und die Mündungsgeschwindigkeiten notiert.
Dieser Vorgang wird einmal pro Gewicht durchgeführt.

Das Siegel was Magazinschacht und Gearbox verbindet wird zum ersten mal durchschnitten und das EBB ausgebaut.
Dann werden sechs neue 5er Messreihen mit allen Gewichten und den beiden HopUpEinstellungen aufgenommen.

Die daraus entstehenden Messreihen werden in ein Tabellenkalkulationsprogramm eingetragen und daraus die Mündungsenergie berechnet.




Messwerte

Wer sich nicht für die rohen Werte interessiert möge bitte weiter scrollen.
Hauptgrund für die Veröffentlichung ist Diskussionen zu vermeiden, welche sich um Schwankungen der realen Werte drehen und das Zeigen der Durchschnitte das reale Ergebnis verfälscht.

Es handelt sich hierbei nur um die Geschwindigkeiten. Die Mündungsenergien werden erst für die Auswertung berechnet.

Der 6. Wert ist der Durchschnittswert.

Gewicht: 0,20g
EBB: drin
HU: raus
119.4
119.4
121.9
119.1
119.4
119.84

Gewicht: 0,20g
EBB: drin
HU: drin
124.3
124.2
128.8
124.5
128.3
126.02

Gewicht: 0,25g
EBB: drin
HU: raus
116.9
115.2
116.6
117.5
119
117.04

Gewicht: 0,25g
EBB: drin
HU: drin
117.8
112.9
114.8
115.9
115.4
115.36

Gewicht: 0,30g
EBB: drin
HU: raus
103.7
105.4
104.8
104
105.1
104.6
Gewicht: 0,30g
EBB: drin
HU: drin
103
107.3
105.5
106.7
103
105.1
--


Gewicht: 0,20g
EBB: raus
HU: raus
130.4
132.5
131.4
133.8
131.4
131.9

Gewicht: 0,20g
EBB: raus
HU: drin
132.5
130
130.9
131.8
130.6
131.16

Gewicht: 0,25g
EBB: raus
HU: raus
121.6
120.8
122.4
122.2
123.4
122.08

Gewicht: 0,25gEBB: raus
HU: drin
118.3
121.2
118.1
121.1
119.7
119.68

Gewicht: 0,30g
EBB: raus
HU: raus
108.5
109.1
108.8
107.7
109.5
108.72
Gewicht: 0,30g
EBB: raus
HU: drin
105.9
106.3
109.6
108.5
109.2
107.9

Man sieht daß die Schwankungen für ein Stocksystem verhältnismäßig niedrig liegen. Und die Schwankungen von Schuss zu Schuss deutlich kleiner sind als die Abständige zwischen den Durchschnittswerten. Oftmals also ein nachweisbarer Unterschied zwischen den zu untersuchenden Faktoren vorliegt.

Darstellung der Messwerte und Auswertung

Betrachten wir zunächst die  Schwankungen von Schuss zu Schuss um näher zu erläutern wann ein signifikanter Unterschied zwischen Mündungsenergien vorliegt.
Dafür stellen wir jeden Schuss in einen Diagramm dar und vergleichen sie mit einer Einstellung bei gleichen Gewicht.
0,20g
Blau: ohne HU, mit EBB
Rot: mit HU, mit EBB
Orange: ohne HU, ohne EBB
Grün: mit HU, ohneEBB
Abb. 1 Schwankungen von Schuss zu Schuss mit 0,20g

Folgerung für 0,20g: "Mit EBB" liegt die Mündugnsgeschwindigkeit signifikant unter "ohne EBB".
Sofern EBB noch drin ist liegt die Mündungsgeschwindigkeit mit HU um ca. 6 m/s (120 zu 126) unter der ohne HU.
Nach Ausbau des EBB ist der Einfluss des HopUp auf die Mündungsgeschwindigkeit aufgehoben.



Abb. 2 Schwankungen von Schuss zu Schuss mit 0,25g
Hier wird es schon verschwommener, aber im Großen und ganzen sind die Unterschiede von Messreihe zu Messreihe größer (117 und 115 mit EBB zu 122 und 119 ohne EBB, also 5 und 6 m/s) größer als die internen Schwankungen (3 m/s).


Spätestens hier sieht man, daß 5 Schuss zu wenig sind um statistisch sicher zu sagen ob beim Reindrehen des HU ein Unterschied eingetreten ist oder nicht, aber es reicht aus um eindeutig zu sehen, daß durch den Ausbau des EBB auch hier die Mündungsgeschwindigkeit um ca. 3 m/s (bei 0,30g) bis 10 m/s (0,20g).



Mündungsenergie


Von oben nach unten:
Mit EBB, ohneHU
Mit EBB, mit HU
Ohne EBB, ohne HU
Ohne EBB, mit HU

Einfluss des Gewichtes:
Bei allen sechs Messreihen waren die 0,25g BBs die Schnellsten. Auf Platz 2 ist immer 0,30g und Schlusslicht demnach immer 0,20g.
Es lässt sich aus diesen Testreihen also kein sicherer mathematischer Zusammenhang zwischen Gewicht und Mündungsenergie herstellen, wohl aber zwischen HU und Mündungsenergie.

Einfluss des EBB: Ohne EBB ist die Mündungsenergie immer höher als mit.
Ein Ausbau des EBBs verkleinert die Mündungsenergieunterschiede zwischen den unterschiedlichen Gewichten.

Einfluss des HU:
Bei dieser Waffe ist es so, daß die Schwankungen zwischen rein und rausgedrehten HU kleiner sind als bei anderen Waffen (Ich habe vor langer Zeit einen ähnlichen, aber viel ausführlicheren Test gemacht. Mit viel mehr Waffen, Gewichten und zwei bis dreimal so langen Testreihen, vielleicht veröffentliche ich diese Ergebnisse auch mal.).

0,20g mit EBB
HU raus: 1.43 J
HU drin: 1.58 J

0,25g mit EBB
HU raus: 
1.71 J
HU drin:  1.66 J

0,30g mit EBB
HU raus: 1.64 J
HU drin: 1.66 J


Wir sehen aus den Werten: 
Tendenziell steigt mit rausgedrehten HU die Mündungsenergie. 
Bei 0,30g ist eher "nichts" passiert da die internen Schwankungen (105 m/s-103 m/s=2 m/s) größer sind als der Unterschied zwischen rein- und raus gedrehten HU (105 m/s-104 m/s=1 m/s)

Kommen wir zum ausgebauten EBB:
Gewicht in gMündungsgeschwindigkeit mit HopUpMündungsgeschwindigkeit ohne HopUp
0.20132131
0.25122120
0.30109108



Ich würde bei allen drei sagen, daß das HU hier keinen Einfluss auf die Mündungsenergie hat.

Auf potentielle Ursachen gehe ich evtl. später ein, das hier soll nur eine Faktensammlung sein.